| Home | Spenden | Impressum |

Der Bitt- und Sühnegang der St. Sebastianus-Bruderschaft Glehn

Im Jahre 1979 hat der Vorstand der St. Sebastianus-Bruderschaft unter Brudermeister Matthias Brockers die Traditon begründet, einen jährlichen Bitt- und Sühnegang um Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zum Nikolauskloster in Jüchen - Damm durchzuführen. Dabei  wurde die Notwendigkeit, Gott um seine Hilfe und sein Erbarmen für die Menschheit anzuflehen, angesichts der politischen Weltlage als ein überaus wichtiges Anliegen erkannt. Man denke dabei nur an die damalige militärische Bedrohung Westeuropas durch die Sowjetunion durch SS-20-Raketen und die Reaktion des Westens mit dem sogenannten NATO-Doppelbeschluss, durch den die NATO dieser Bedrohung politisch begegnen wollte.

Wir legten als festen Termin für die Durchführung unserer Bitt- und Sühneprozessionen den jeweiligen Samstag vor dem Passionssonntag fest.

Erster Termin war Samstag, den 31.3.1979, 17:00 Uhr, Treffpunkt Kirche St. Pankratius Glehn. Die Mitglieder der St. Sebastianus-Bruderschaft sowie alle Männer und Jungmänner der Pfarre Glehn waren aufgerufen, sich am Bitt- und Sühnegang zu beteiligen. Als Abschluss war eine hl. Messe im Nikolauskloster und ein anschließendes Fastenmahl im Refektorium des Klosters vorgesehen.

Die Antwort auf den Aufruf war für die Bruderschaft überwältigend. Augenzeugen berichten, dass an dieser ersten Bitt- und Sühneprozession mehr als 130 Männer und Jungmänner teilgenommen haben. Seither nehmen auch viele Mitglieder der St. Sebastianus-Bruderschaft von Steinforth - Rubbelrath an der Wallfahrt teil.

Unter Leitung des Brudermeister M. Brockers und des Präses Pfarrer Istel zogen wir von unserer Pfarrkirche aus unter abwechselndem Beten des Rosenkranzes und Singen von Liedern der Fastenzeit gegen Nikolauskloster. Der Weg führte uns über die Hauptstraße durch den Friedhof hindurch auf die Schloß-Dyck-Str., dann rechts bis zur Elisabethstr., diese durchgehend bis zur Katharinenstr. und nach rechts (dem neuen Friedhof entlang) bis zum Wirtschaftsweg, in den nach links eingebogen wurde und uns zunächst bis zum 4. Fußfall (Höhe Gärtnerei Schönges) führte. Dann ging es über den 3. und 2. Fußfall in Richtung Nikolauskloster. Bei den einzelnen Fußfällen wurde jeweils Halt gemacht und der Leiden Christi gedacht.

Nach der hl. Messe, die durch Präses Pfarrer Istel in der Klosterkirche zelebriert wurde, wurden wir durch Pater Heinrich Mayer herzlich begrüßt und uns durch die Klosterschüler ein Imbiss in Form von Getränken (Bier, Saft oder Wasser) und Schnittchen gereicht. Der Rückweg wurde einzeln oder in Gruppen angetreten.

Nach dem ersten Sühnegang wurden verschiedene Änderungen des Prozessionsweges eingeführt. Im zweiten und den folgenden etwa 4 bis 5 Jahren ging der Weg von der Pfarrkirche über den Friedhof auf die Schloss-Dyck-Str., Richtung Schwohenend, dann Richtung Steinforth Rubbelrath, am 2. Fußfall in Richtung in Richtung Nikolauskloster, wo der gleiche Ablauf wie beim ersten Bitt- und Sühnegang stattfand.

Eine weitere Änderung des Prozessionsweges führte etwa ab 1983/1984 nicht mehr über den vorher beschriebenen Weg, sondern von der Kirche zum Schwohenend, in die Schulstr., von dort am Pfad des Jüchener Baches entlang nach Scherfhausen, wo am Scherfhausener Dorfkreuz die „Fünf Wunden" gebetet wurden. Etwa 1 Jahr nach dieser Änderung wurde der Pfad am Jüchener Bach wegen schlechter Wegeverhältnisse nicht mehr benutzt, sondern stattdessen der direkte Straßenweg von der Schulstraße in die Straße nach Scherfhausen benutzt. Später kam noch die Station am Ende von Scherfhausen Ecke Landstraße hinzu, wo ebenfalls kurze Gebete gesprochen wurden. Dieser Weg ist bis heute so geblieben.

Nachdem Pater Josef Kling vom Nikolauskloster, der viele Jahre in der Glehner Pfarre als Seelsorger ausgeholfen hatte, im Jahre 1987 verstorben war, schloß sich im nächstfolgenden Jahr vor Beendigung des Bitt- und Sühneganges jeweils der Besuch seines Grabes auf dem Friedhof des Nikolausklosters an, was bis heute Tradition geblieben ist.


In den letzten Jahren beteiligten sich durchweg 35 bis 50 Personen an der Bitt- und Sühneprozession unserer Bruderschaft und er bildet so im Reigen unserer Veranstaltungen eine feste Größe.

Otto Eßer
2. Schatzmeister, 2008